Gemeindezentrum Pfarrscheune

Pfarrscheune 2010Die „Pfarrscheune Langengrassau“ ist seit dem Jahr 2000 der zentrale Mittelpunkt des Gemeindelebens. Hier treffen sich viele Gruppen, z.B. der Steppkekreis, die  Frauengruppe und der Seniorenkreis. Hier findet die Christenlehre für die Klassen 1-6 statt, Kinder kommen zum Flötenunterricht oder zu übergemeindlichen Rüstzeiten und Kinderbibelwochen. In den kalten Monaten dient das geräumige Erdgeschoß als Winterkirche und Vortragsraum.  Hier laufen auch die Filme des „Kirchenkinos“. Aufgrund der guten Ausstattung und günstigen Lage ist die Pfarrscheune unverzichtbar für zentrale gemeindliche Veranstaltungen des Pfarrbereichs wie unsere Gemeindefeste, die Vorbereitung des Martinstages oder das adventliche Mitarbeitertreffen. Ebensogern empfangen wir als Gemeinde hier Gäste, die uns z.B. aus der Partnergemeinde besuchen.  In den letzten Jahren haben außerdem häufig Handwerker und Restauratoren während ihrer Arbeit an bzw. in unseren Kirchen im Obergeschoß gewohnt und die Möglichkeit der Selbstversorgung genutzt. Immer wieder wird das Erdgeschoß auch für private Feiern gemietet.

 

Das Gemeindezentrum existiert in dieser Funktion seit dem Erntedankfest im 1. Oktober 2000. Damals konnte das denkmalgeschützte Gebäude nach fast dreijähriger Sanierung seiner neuen Bestimmung übergeben werden. Vorher war es viele  Jahre desolat und dem Verfall preisgegeben. Nach langwierigen Bemühungen ergaben sich Ende der der 90er Jahre endlich Fördermöglichkeiten. Zu diesem Zeitpunkt war auch klar, daß sich der Pfarrbereich deutlich vergrößern würde. So entstand die Idee der neuen Nutzung.

 

Die sogenannte „Pfarrscheune“ war eigentlich ein Wirtschaftgebäude und Bestandteil des Langengrassauer Pfarrhofs. Dieser wurde vermutlich zwischen 1526 und 1529 für den 1. nachreformatorischen, protestantischen Pfarrer in Langengrassau eingerichtet. Da die Geistlichen auf dem Land damals von ihrer Gemeinde nicht besoldet wurden, mußten sie etwa die Hälfte ihres Einkommens aus der eigenen landwirtschaftlichen Arbeit auf dem Pfarrhof erzielen. Weitere Einnahmen des Pfarrers stammten aus Gebühren für Amtshandlungen, aus Kollekten und vor allem aus Deputaten, also in Naturalien entrichteten Teilen des Lohnes. Der Pfarrer war deshalb nicht nur Geistlicher, sondern auch Bauer. Zur Ausstattung des hiesigen Pfarrhofs gehörten 2 Hufen Ackerland, Wald und zwei Kühe als „Inventar“. Sie standen sicher in den Stallräumen des Wirtschaftgebäudes, welche an den geteilten Holztüren noch heute ablesbar sind. Hier gab es außerdem einen Schweinestall, einen Taubenschlag und eine Wagenremise. In den beiden Giebelzimmern wohnten möglicherweise saisonale Erntehelfer, und darüber befand sich das Heu- und Strohlager. Quer zum Hof stand die eigentliche Scheune, die man jedoch in den 1950er Jahren abgerissen hat. Das Wirtschaftgebäude stammt vermutlich aus der Zeit um 1845 und war wohl noch bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit Stroh gedeckt.

 

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Quellen:
Akten der Gemeinde
Annegret Gehrmann: „…der ich unter göttlicher Obhut lebenslang verharren werde… -
Die Geschichte der Pfarre und Kirche Langengrassau“, Selbstverlag 2008

 

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Hier finden Sie Fotos zur Sanierung und von der Einweihung der „Pfarrscheune“.

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