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Martinstag 12. November 2013

12.11.2013
Die Geschichte vom schönsten Martinslicht
Umzug mit Ross und Reiter zum Martinstag in Langengrassau

Kerzengrade sitzt der zehnjährige Glenn Rubart auf dem Friesenhengst "Ardanwen". Sein roter Umhang symbolisiert den Mantel des Heiligen Martin, der seinen Mantel einst mit einem Bettler teilte. Mit gemächlichem Schritt führen Ross und Reiter den traditionellen Martinsumzug im Heideblicker Ortsteil Langengrassau an.

 

Zahlreich leuchten die Lampions den Weg hinter dem kleinen "Martin" auf dem Pferd. Denn es sind wieder viele Familien aus dem Ort und den umliegenden Dörfern gekommen. Von Akkordeonklängen begleitet laufen sie durch die Straßen bis zur Kirche. Brennende Holzscheite in Feuerkörben und ein Lagerfeuer tauchen den Kirchhof in romantisches Licht.

 

In der Kirche erzählt Pfarrer Frank Gehrmann die Geschichte "vom schönsten Martinslicht, das verschenkt wurde und dadurch noch heller und schöner strahlt. Sie handelt von Martin, der sich eine Laterne für seinen Martinsumzug bastelt. Als er den kleinen Thomas trifft, der über den Verlust seiner Laterne weint, schenkt er ihm seine schöne selbstgebastelte Laterne. Daheim ist er doch traurig darüber, seine Laterne hergegeben zu haben. Erst als ihn die Mutter lobt und er selbst sieht, wie glücklich der Thomas mit der geschenkten Laterne ist, fühlt er die Freude über seine Gabe. "Ein bisschen so wie Martin möcht‘ ich manchmal sein", singen Kinder, Eltern und Großeltern gemeinsam. Mit den Gedanken an etwas mehr Nächstenliebe, Achtsamkeit gegenüber anderen Menschen und barmherziges Handeln sowie einem Gebet enden die besinnlichen Minuten in der Kirche. Zuvor darf sich noch jedes Kind ein Martinsgans-Plätzchen bei Pfarrer Gehrmann und Katechetin Carola Graßmann holen.

 

Bei Bratwurst, Kakao und Glühwein bietet der Abend noch Zeit für Gemeinsamkeit am Lagerfeuer auf dem Kirchhof. Die Kirchengemeinde und die Feuerwehr haben diesen besinnlichen Abend für alle gestaltet. "Es ist für die Kinder ein sehr schönes Erlebnis und der Sinn des Martinstages wurde sehr kindgerecht vermittelt", sagt Katja Lott, die mit ihrer Tochter Leonie in jedem Jahr am Umzug teilnimmt. Emely Viol hat ihren jüngeren Bruder Bruno begleitet. "Ich teile auch, zum Beispiel, wenn in der Schule mal jemand seine Brote vergessen hat", erzählt die elfjährige Langengrassauerin, was ihr der Martinstag seit Jahren vermittelt. Die Uckroerin Jutta Tosch hat das Lied "Manchmal wie St. Martin sein", zum Nachdenken angeregt. "Danach sollte man öfters handeln, da ist in der heutigen Zeit viel auf der Strecke geblieben", resümiert sie. Tochter Astrid hat vom Martinsumzug von Arbeitskollegen erfahren und ihn erstmals mit ihrem zweijährigen Sohn Erik erlebt. "Für ihn war der Lampionumzug ein schönes Erlebnis", sagt sie.

 

Birgit Keilbach / bkh1

 

Bild zur Meldung: Martinstag 12. November 2013