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Flimmernde Treffen in Langengrassau

06.02.2012
Kirchenkino in der Pfarrscheune gehört zum kulturellen Dauerbrenner

Filmfreunde kommen in der Langengrassauer Pfarrscheune seit Jahren auf ihre Kosten. Einige Besucher des Kirchenkinos sind seit dem ersten Streifen dabei.

 

Die Birne des Beamers hat unzählige Stunden geleistet. Seit 2003 regen Filme über Gott und die Welt in der Langengrassauer Pfarrscheune zu Gesprächen an. Foto: Henry Blumroth Die flimmernden Höhepunkte gehören zum kulturellen Dauerbrenner in der Gemeinde Heideblick.
 

Etwa 30 Bürger besuchen regelmäßig die Veranstaltungen in der Pfarrscheune, in der im Jahr 2003 der erste Film gezeigt wurde. „Wir bieten ganz bewusst ein anderes Programm als die großen Kinos an“, sagt Pfarrer Frank Gehrmann. Vor allem Ehefrau Annegret Gehrmann habe die Fäden in der Hand, wenn es um die Auswahl der Filme geht. „Das ist richtig viel Recherchearbeit. Wir wollen mit den Filmen Botschaften transferieren“, erklärt der Langengrassauer. Dass auch jüngere Leute die monatlichen Treffen vor der Leinwand nutzen, freue Gehrmann.


Nicht selten entstehen nach den Vorführungen Diskussionen über das Gesehene. „Wir wollen über den Gartenzaun hinaus schauen und auf Menschen in Not blicken“, nennt der Pfarrer ein filmisches Auswahlkriterium. Das Genre sei dabei egal. Seit 2008 wird das Spielfilmprogramm in den Wintermonaten durch eine Dokureihe ergänzt. So flimmerte am Freitag mit dem Streifen „Kinshasa Symphony“ ein beeindruckendes Zeitzeugnis über 200 kongolesische Musiker, die mit selbstgebauten Instrumenten ein Sinfonieorchester auf die Beine stellen, über die Leinwand.


Zahlreiche Stammzuschauer nehmen regelmäßig auf einem der Holzstühle platz. „Ich komme immer, wenn ich kann“, sagt Detlef Guth. „Es kommt schon mal vor, dass ich gar nicht weiß, welcher Film läuft“, so der Falkenhainer. Das sei auch nicht wichtig, „schließlich wurde ich noch nie enttäuscht, eher überrascht“. Mit Gesprächen vor und nach den Vorführungen könne häufig die Brücke von der Leinwand zum wahren Leben geschlagen werden. „Ich habe auch selbst schon Filme vorgeschlagen“, erinnert er sich an den Streifen „Merry Christmas“, in dem deutsche und gegnerische Kampfverbände im Ersten Weltkrieg für kurze Zeit die Waffen niederlegen, um gemeinsam Weihnachten zu feiern.

 

Von Henry Blumroth

 

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