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Waltersdorf startet wohl klingende Saison

01.07.2005

Das Waltersdorfer Gotteshaus war am Dienstagabend voll. Matthias Eisenberg, einer der namhaftesten deutschen Organisten, hatte sich zum Konzert angesagt. Den Genuss wollten sich Musikfreunde nicht entgehen lassen.

 

Das Magnificat von Dietrich Buxtehude gab mit perlenden Melodieläufen gleich zu Beginn einen Eindruck von den Möglichkeiten des zweitältesten Instruments seiner Art in der Niederlausitz. Johann Sebastian Bach hatte beim Großmeister des norddeutschen Barock gelernt, und Einflüsse Buxtehudes auf die Kompositionen Bachs sind nachweisbar.

 

Folgerichtig hatten die Konzertgestalter nach „dem Buxtehude“ Bachs „Orgelmesse“ mit dem strahlend-kraftvollem Präludium zum Anfang und der sich von der einfachen Melodie bis zum harmonischen Meer entwickelnden abschließenden Fuge auf den Programmzettel geschrieben.


Die elf Choral-Bearbeitungen dieser Messe in ihrer Vielfältigkeit ließen die Hörer bewegt lauschen. Ruhig, konzentriert war Eisenberg. Und er wurde auch in Waltersdorf seinem Ruf als Meister der musikalischen Improvisation gerecht.


Auf den Choral „Preis, Lob und Dank sei Gott dem Herren“ zauberte er wie aus dem Stehgreif ein 15-minütiges Konzert, zu dem es keine Partitur gibt und das so nur in Waltersdorf zu hören war. „Ein Hochgenuss. Schade, dass das Konzert so schnell vorbei war“, äußerte sich Beate Kröger aus Luckau begeistert.


Eisenberg ist ein Star ohne Star-Allüren, das zeigte sich rasch. Der 1956 in Dresden Geborene war Organist im Leipziger Gewandhaus gewesen, hatte mehrere Jahre als Kantor auf Sylt gewirkt, bis es ihn wieder in die sächsische Heimat gezogen hatte. Überall hatte er als Musiker Zeichen gesetzt.

 

2003 war er zum Professor und zum Kirchenmusikdirektor ernannt worden. Jetzt wirkt er im wesentlichen als Kantor an zwei großen Kirchen in Zwickau und gibt Konzerte in aller Welt auf der Königin der Instrumente.


Beate Kröger war wie viele Musikliebhaber nach dem Konzert mit ihrer Spende großzügig. Das Geld wird der Rekonstruktion der Orgel in der Goßmarer Kirche zugute kommen.
Das Konzert in Waltersdorf war der Auftakt zum „zweiten Jahrgang“ einer im Land Brandenburg einzigartigen Konzertreihe. „Mixtur im Bass“, so lautet der Titel, wird elf Konzerte auf historischen Orgeln in der Niederlausitz bieten.

 

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